Ein Vergleich mit dem damaligen Tagungsprogramm zeigt Veränderungen, Entwicklungen, Parallelen und auch Themen, die damals wie heute aktuell sind. So war die Tagung 1981 vor allem von klinischen Aspekten der relativ jungen Disziplin „Mykologie“, die sich aus der Dermatologie entwickelt hatte, geprägt. Die Themen der Beiträge reichten von Mykotoxinen, Typisierung, Therapie bis hin zur Immunologie, und bei den Freien Themen fand sich auch noch Zeit für einen historisch geprägten Beitrag. Viele dieser Aspekte haben nichts von ihrer Aktualität verloren, wie die geplanten Sessions der MYK 2021 zeigen (https://www.dmykg-kongress.de/wissenschaftliches-programm), jedoch haben molekulare und computergestützte Ansätze das Spektrum als auch die Leistungsfähigkeit der damit verbundenen Untersuchungen bzw. Forschungen immens erweitert. (Bsp. Mycobiom & NGS). Darüber hinaus zeigt sich immer deutlicher, dass Pilzerreger selten isoliert zu betrachten sind, und dieser Erkenntnis soll durch die geplanten Schwerpunkthemen Mikrobielle Interaktion und Epidemiologie und neuartige Erreger während der aktuellen Jahrestagung Rechnung getragen werden. Die Liste der Keynote-Sprecher*innen, die bislang für die MYK 2021 gewonnen werden konnten, spiegelt den dynamischen und aktuellen Charakter dieser vergleichsweise jungen Disziplin wider, und wir freuen uns darauf, diese im Rahmen des kommenden Newsletters vorstellen zu können. Darüber hinaus bleiben wir angesichts steigender Impfraten zuversichtlich, diese anstehende Jubiläums-Konferenz in einem persönlichen Rahmen ausrichten zu können. Denn wie bereits H. Rieth in seinem Vorwort zum Programm der MYK 1981 treffend bemerkte: „Ohne Fortbildung kommt der Fortschritt den Kranken nicht zugute. Deshalb sind Tagungen mit ausgedehntem Gedankenaustausch absolut notwendig.“
60 Jahre Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft e.V. (DMykG)
Lebensbedrohlichen Pilzinfektionen immer auf der Spur
Die DMykG e.V. hat sich im Laufe ihrer Geschichte zu einer zeitgemäßen, interdisziplinären medizinischen Fachgesellschaft entwickelt, die traditionell international vernetzt und zukunftsorientiert innovativ aufgestellt ist. Dass es 2020 und 2021 digitale MYK-Tagungen geben wird, hat sich 1961 niemand vorstellen können. Heute ist die Gesellschaft längst in der digitalen Kommunikationswelt angekommen und hat damit neue Wege beschritten.
Mit der Gründung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V. im Jahr 1961 haben die damaligen Initiatoren den Grundstein für die Entwicklung und heutige Bedeutung der Mykologie in der Medizin gelegt. Von 1961 bis 1969 war Professor Dr. med. Hans Götz (1915-1997), Essen, Vorsitzender der Gesellschaft, deren Mitglieder damals überwiegend Dermatologen waren. Erst im Laufe der Jahre wurde deutlich, dass Pilzinfektionen in fast allen medizinischen Disziplinen als Infektionskrankheit Probleme bereiten und eine besondere Herausforderung darstellen. Mit den Fortschritten in der modernen Medizin z.B. in den Bereichen der Onkologie, Intensivmedizin und Transplantationsmedizin, sind auch die Risiken für lebensbedrohliche systemische Mykosen größer geworden. Neue Fragestellungen wirft ebenso die COVID-19-Pandemie für die medizinische Mykologie auf. Ein Bewusstsein für Pilzinfektionen ist in der Medizin längst angekommen und es gilt, durch diagnostische und therapeutische Maßnahmen den Mykosen möglichst früh auf die Spur zu kommen und rechtzeitig zu behandeln.
Die Vorsitzenden, Vorstandsmitglieder und rund 500 Mitglieder stammen mittlerweile aus allen Fachbereichen der Medizin und haben mit ihrer Expertise und mit ihren Aktivitäten individuelle Fragestellungen eingebracht und lebensrettende diagnostische und therapeutische Konzepte in den Kliniken etabliert. Dies bilden die Jahrestagungen der DMykG und insbesondere die 55. MYK und das 60. Jubiläum 2021 eindrucksvoll ab.
Mykologie im Wandel der Zeit – Eine Betrachtung anhand der Programme der MYK 1981 und der MYK 2021
Von Sven Krappmann und Jürgen Held
„Ohne Fortbildung kommt der Fortschritt den Kranken nicht zugute. Deshalb sind Tagungen mit ausgedehntem Gedankenaustausch absolut notwendig.“
(Hans Rieth in seinem Vorwort zur MYK 1981 in Erlangen)
Mykologie, 1981 eine relativ junge Disziplin
Ein Blick in das damalige Tagungsprogramm zeigt Veränderungen, Entwicklungen, Parallelen und auch Themen, die damals wie heute aktuell sind. So war die Tagung 1981 vor allem von klinischen Aspekten der relativ jungen Disziplin „Mykologie“, die sich aus der Dermatologie entwickelt hatte, geprägt. Die Themen der Beiträge reichten von Mykotoxinen, Typisierung, Therapie bis hin zur Immunologie, und bei den Freien Themen fand sich auch noch Zeit für einen historisch geprägten Beitrag. Viele dieser Aspekte haben nichts von ihrer Aktualität verloren, wie die Sessions der MYK 2021 zeigen, jedoch haben molekulare und computergestützte Ansätze sowohl das Spektrum als auch die Leistungsfähigkeit der damit verbundenen Untersuchungen bzw. Forschungen immens erweitert (Bsp. Mycobiom & NGS). Darüber hinaus zeigt sich immer deutlicher, dass Pilzerreger selten isoliert zu betrachten sind, und dieser Erkenntnis soll durch die geplanten Schwerpunkthemen Mikrobielle Interaktion und Epidemiologie und neuartige Erreger während der aktuellen Jahrestagung Rechnung getragen werden.
Und auch die Keynote-Sprecher*innen, die für die MYK 2021 gewonnen werden konnten, spiegeln den dynamischen und aktuellen Charakter dieser vergleichsweise jungen Disziplin wider (siehe Newsletter April bis Juli 2021 und www.dmykg.de unter MYK 2021 in Erlangen).
Forschungsschwerpunkte vor 40 Jahren und heute
Die Tatsache, dass die Jahrestagung MYK 2021 nach 40 Jahren erneut in Erlangen stattfinden sollte gibt Anlass, die Entwicklung der Mykologie als eigenständige Disziplin zu beleuchten. Dies lässt sich sehr gut durch den Vergleich einiger der damaligen Beiträge mit heutigen Forschungsschwerpunkten darstellen:
So präsentierte seinerzeit Professor Reinhard Rüchel seine Erkenntnisse zur „Differenzierung sekretorischer Proteasen von Candida albicans.“ Damals wurden Kulturüberstände willkürlich ausgewählter Stämme nach der Anzucht auf Rinderserumalbumin mit Hämoglobin als Substrat getestet und mittels Pepstatin A-Hemmung weiter charakterisiert. Vor allem die proteolytische Aktivität von aufgereinigten Proteasen gegenüber Immunglobulinen gaben Anlass dazu, den sezernierten Aktivitäten eine Rolle bei der Persistenz von C. albicans auf Schleimhäuten zuzuschreiben (PMID: 6753190). Der Beitrag von Professor Rüchel illustriert die bahnbrechenden Anfänge der Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der sekretorischen C. albicans-Aspartatproteasen (Saps), die erstmals 1968 von Friedrich Staib beschrieben worden waren. Deren Rolle als Virulenzfaktoren von C. albicans ist heutzutage hinreichend etabliert, ausgehend von der Klonierung des ersten Sap-kodierenden Gens im Jahr 1991 und einer Vielzahl nachfolgender hochrangiger Forschungsarbeiten, vorrangig von Professor Bernhard Hube. Die Bedeutung der unterschiedlichen Sap-Isoenzyme für die Pathogenese und die Regulation der SAP-Genfamilie sind auch heute noch Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten auf höchstem Niveau.
Anatomische Nischen als Gegenstand der Forschung
Während der MYK 1981 stand der Samstagvormittag am 2. Mai 1981 unter dem Motto „Typisierung pathogener Hefen in der Krankenhaushygiene“, mit Beiträgen zur Charakterisierung und Differenzierung unterschiedlicher Candida albicans-Isolate. Hierbei waren epidemiologische Aspekte sowie der Nachweis spezifischer Enzymaktivitäten, wie Lipasen oder Proteinasen, von Bedeutung. Auch die anatomischen Nischen, aus der einzelne Isolate gewonnen werden konnten, waren Gegenstand der Forschung, wie der Beitrag von Herrn Professor Wolf Meinhof zum Thema „Charakterisierung von Candida albicans-Stämmen aus Mundhöhle, Magen-Darm-Trakt und Vagina“ zeigt.
Heutzutage wird die biochemische Analyse von Pilzisolaten zunehmend von der Massenspektrometrie abgelöst, was eine rasche und zielgerichtete Identifizierung ermöglicht. Jedoch sind auch zahlreiche weitere diagnostische Ansätze in der mykologischen Praxis etabliert, und in den entsprechenden Sessions der MYK 2021 werden ausgewiesene Sprecher ihre aktuellsten Erkenntnisse präsentieren. Auch die Beschreibung des sogenannten Mykobioms, d. h. der Gesamtheit aller identifizierbaren Pilze eines Standorts oder einer Probe, ist heutzutage Gegenstand der mykologischen Forschung, vor allem unterstützt durch moderne Sequenzierungsverfahren. Dieser Ansatz geht weit über die damaligen Typisierungsstrategien, wie sie auf der MYK 1981 präsentiert wurden, hinaus und zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich die mykologische Wissenschaft im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat.
Der Geist der Mykologie
Ein weiterer illustrativen Aspekt der DMykG-Jahrestagung von 1981 in Erlangen ist die Bandbreite dermatologisch geprägter Beiträge, die vor allem während der Sonntagvormittags-Session zu Freien Themen vorgestellt wurden. Neben der „Sprosspilzbesiedlung im hospitalisierten dermatologischen Krankengut“ (I. Török et al.) oder epidemiologischen Aspekten der Fußringelflechte mit spezifischem Bezug zu Trichophyton rubrum (I.C. Gentles) waren Untersuchungen zu Keratomykosen in Japan (K. Nishio & O. Matsusaki) oder auch zur Ultrastruktur von Dermatophyten und deren Tinea (P. Dockx) Teile des wissenschaftlichen Programms. Auch ein Beitrag von H. Rieth und M. Refai zu mykologischen Techniken in der dermatologischen […] Praxis illustriert die damals enge Verknüpfung der Mykologie mit der Dermatologie. Diese besteht auch heute noch und spiegelt sich im Programm der MYK 2021-Tagung wider: Eine Session der Klinischen Mykologie steht ganz im Zeichen dermatologisch relevanter Aspekte und Erreger und wird durch diverse dermatologisch geprägte Posterbeiträge ergänzt.
So sehen wir den von Hans Rieth im Vorwort der MYK 1981 geäußerten Gedanken bestätigt: „Die Dermatologie als Mutter der Mykologie gibt immer noch ein gutes Beispiel für die notwendige Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung auf dem Gebiet der Erkennung und Bekämpfung der Mykosen. Andere Fachgebiete folgen bereits. Der Geist der Mykologie entwickelt unwiderstehliche Begeisterung.“ Wir sind zuversichtlich, dass sich diese unwiderstehliche Begeisterung auch im online-Format der kommenden MYK 2021 entfalten wird und freuen uns auf inspirierende drei Tage im Zeichen der Mykologie im September.
MYK 2021 in Erlangen (virtuell): Vorstellung der Keynote-Speakers
Von Sven Krappmann und Jürgen Held
„Wir sind gespannt darauf, aktuelle Einblicke in diese relevanten und spannenden Bereiche der Mykologie aus erster Hand präsentiert zu bekommen.“
Professor Oliver A. Cornely – Keynote-Lecture 1 am Montag, 27.09.2021 – 10.00 bis 10.30 Uhr
Titel: Diagnosis and Therapy of rare mold infections
Oliver Cornely hat am CECAD Cluster of Excellence die Professur für Translationale Forschung inne und ist Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln (ZKS Köln). Klinisch arbeitet er im infektiologischen Konsildienst an der Uniklinik Köln. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie, Hämatologie und Onkologie. Prof. Cornely beschäftigt sich mit der Prävention und dem Management von Infektionen immungeschwächter Patienten, einschließlich invasiver Pilzinfektionen, antimikrobieller Resistenzen, bakterieller und viraler Infektionen. Er ist Koordinator des 26 Länder umfassenden, EU-geförderten Netzwerks VACCELERATE, das die klinische Entwicklung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 und andere Erreger beschleunigt. Weiterhin ist er Past-President der Europäischen Konföderation für Medizinische Mykologie (ECMM), der Dachorganisation von 28 nationalen mykologischen Fachgesellschaften, hat das ECMM „One World One Guideline“-Programm, die ECMM-Academy und die ECMM Excellence Center-Initiative ins Leben gerufen, die nach einem internationalen Auditverfahren klinische und mikrobiologische Exzellenzzentren akkreditiert. Derzeit ist er Mitglied des Vorstands der US-amerikanischen Mycoses Study Group – Education and Research Consortium (MSGERC), ist Gründer und Vorsitzender der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe für Infektionskrankheiten der European Hematology Association (EHA). Oliver Cornely ist im Vorstand der International Society for Human and Animal Mycology (ISHAM) und wurde 2019 zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO), einer Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. (DGHO) gewählt. Er koordiniert Richtlinien für invasive Pilzinfektionen und arbeitet derzeit mit Mykologen aus mehr als 80 Ländern zusammen, um die Behandlungsrichtlinien an die Gegebenheiten im Gesundheitswesen weltweit anzupassen.
Professor Georgios Chamilos – Keynote-Lecture 2 am Montag, 27.09.2021 – 17.30 bis 18.00 Uhr
Titel (vorl.): Phagolysosomale Wirtsmechanismen zum Abtöten von Aspergillus fumigatus in myeloiden Phagozyten
Georgios Chamilos, Leiter des Departments für Klinische Mikrobiologie und Mikrobielle Pathogenese an der Medizinischen Hochschule der Universität Kreta in Griechenland. Er ist dort auch am Institut für Molekularbiologie und Biotechnologie tätig und untersucht phagolysosomale Wirtsmechanismen zum Abtöten von Aspergillus fumigatus in myeloiden Phagozyten sowie durch die Pilzzellwand vermittelte Mechanismen, die mit der Phagosombildung interferieren. Darüber hinaus erforscht er molekulare Mechanismen der Immunparalyse von Phagozyten im Verlauf einer Sepsis oder unter Immunsuppression, die mit dem Infektionsgeschehen einer invasiven Aspergillose einhergehen. Seine Forschungsarbeiten werden seit 2019/20 durch einen Consolidator Grant des European Research Councils (ERC) gefördert.
Professor Adrian Egli – Keynote-Lecture 3 am Dienstag, 28.09.2021 – 08.30 bis 9.00 Uhr
Titel: Usage of artificial intelligence in microbiological diagnostics – Hype or fact?
Adrian Egli ist Leiter der Klinischen Bakteriologie und Mykologie am Universitätsspital Basel und Forschungsgruppenleiter an der Universität Basel. Er hat in Basel Medizin studiert und schloss 2008 zusätzlich ein naturwissenschaftliches Studium an der Universität Basel ab. Dabei fokussierte er sich auf die immunologische Charakterisierung von viralen Epitopen des Polyomavirus BK und des Cytomegalovirus. Von 2010 bis 2011 war er als Post-Doctoral Fellow an der University of Alberta in Edmonton, Kanada. Hierbei forschte er in den Laboratorien von Prof. Atul Humar (Transplantations-Infektiologie) und bei Prof. Michael Houghton (Hepatitis C Virus) an der Bedeutung von Interferon-lambda-Signalkaskaden bei der Impfantwort gegen diverse Viren. 2012 kehrte er nach Basel zurück und beendete seine Ausbildung zum Klinischen Mikrobiologen. Seit 2014 leitet er eine eigene Forschungsgruppe. Die Gruppe fokussiert sich auf zwei Aspekte der Wirt-Pathogen Interaktion: (I) Welche Faktoren sind mit einer erhöhten Transmission assoziiert? – und (II) wie ist die Dynamik von Pathogenen im Wirt (Mikrobiom) während einer Infektion? Die Gruppe verwendet insbesondere Next Generation Sequencing-Technologien aber auch bioinformatische und statistische Verfahren wie zum Beispiel maschinelles Lernen um die Daten zu analysieren. Seit 2015 leitet Professor Egli die Klinische Bakteriologie und Mykologie, in der moderne Routineverfahren eingesetzt werden, um eine rasche Diagnose zu stellen. Sein Fokus in der Routinediagnostik liegt im Einsatz und der Entwicklung von digitalen Technologien.
Professorin Petra Bacher – Keynote-Lecture 4 am Dienstag, 28.09.2021, – 12.45 bis 13.15 Uhr
Titel: Regulation of protective immunity and inflammation by fungus-reactive T-helper-cells
Frau Bacher ist seit 2018 am Institut für Immunologie auf dem Gebiet der intestinalen Immunregulation (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) tätig, nachdem sie ursprünglich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promoviert hatte und danach an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. In ihren Forschungsarbeiten widmet sich Frau Bacher der Analyse antigenreaktiver T-Helfer-Zellen, um deren unangemessene Reaktion im Zusammenhang mit chronischen Entzündungen, Autoimmunität oder Allergien zu verstehen. Dabei spielen auch Umweltfaktoren sowie Mikroorganismen eine Rolle, und die von Frau Bacher höchstrangig publizierten Einblicke lassen auf die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien hoffen.
Dr. Jesús Guinea Ortega – Keynote-Lecture 5 am Mittwoch, 29.09.2021 – 09.00 bis 9.30 Uhr
Titel: Antifungal susceptibility testing – present and future
Jesús Guinea Ortega, Hospital General Universitario Gregorio Marañón in Madrid, Spanien. Seine Expertise liegt im Bereich der Resistenzforschung im Kontext invasiver Pilzinfektionen. Dr. Guinea war an diversen Studien zur Epidemiologie von Mykosen, zur Suszeptibilität von Pilzen gegenüber marktetablierten antifungalen Substanzen, sowie zur molekularen Untersuchung von Virulenzfaktoren (wie z.B. der Biofilmbildung) beteiligt.
Professor Kevin Kavanagh – Keynote-Lecture 6 am Mittwoch, 29.09.2021 – 13.05 bis 13.35 Uhr
Titel: Utilisation of an insect model system to characterise the proteomic Processes leading to grain formation in Madurella mycetomatis infection
Kevin Kavanagh ist Professor für Mikrobiologie am Biologiedepartment der Nationalen Universität Irlands in Maynooth, wo er seit geraumer Zeit die unterschiedlichsten Facetten humaner Pilzerreger erforscht. Dabei ist z. B. die Interaktion von Aspergillus fumigatus mit Bakterien ein Gegenstand aktueller Forschung, ebenso wie die Identifizierung neuartiger antimikrobieller Substanzen. Vor allem aber ist die Etablierung und eingehende Charakterisierung alternativer Infektionsmodelle, basierend auf den Larven der Großen Wachsmotte Galleria mellonella, ein großer Verdienst von Professor Kavanagh. Dieses kostengünstige und leicht handhabbare Infektionsmodell erlaubt es, unterschiedlichste Parameter der Virulenz von Pilzen oder auch neuartige therapeutische Ansätze zu untersuchen, und die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind oftmals hinweisgebend für weiterführende Studien in höherentwickelten Wirtstieren.