Johann Lucas Schönlein Plakette
Johann Lucas Schönlein Plakette
Die von der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft gestiftete Johann Lucas Schönlein-Plakette wird an natürliche Personen verliehen, die sich um die Sache der Mykologie im Sinne der Gesellschaft verdient gemacht haben.
In der Laudatio für Prof. Dr. Hans Götz anlässlich der Erstverleihung von Prof. Dr. O. P. Hornstein, Erlangen, ist die Geschichte der Johann Lucas Schönlein-Plakette in exzellenter Weise niedergelegt worden. Hieraus seien die Wesentlichen Passagen gekürzt wiedergegeben:
„Wenn eine wissenschaftliche Gesellschaft, zwar erst 20 Jahre alt, aber vom Aufwind einer stürmischen wissenschaftlichen Entwicklung und einer zunehmenden Bedeutung für die gesamte klinische Medizin getragen, sozusagen ihre Identität gefunden hat, ist es ganz natürlich, dass sie ihrem Bewusstsein nach außen und dem Zusammenhalt nach innen einen besonderen Ausdruck verleihen will. Dies geschieht heute, auf eine Idee von Professor Meinhof, dem derzeitigen Vorsitzenden der Deutschen Mykologischen Gesellschaft zurückgehend, durch die erstmalige Verleihung einer eigenen Plakette an einen Arzt, der sich um die medizinische Mykologie im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in hohem Maße verdient gemacht hat. Die in Silber geprägte Plakette zeigt auf ihrer Vorderseite das Bild von Johann Lukas Schönlein, der durch die Erstentdeckung der pilzbedingten Natur des Favus im Jahr 1839 den Beginn der klinischen Mykologie markierte.
Der berühmte Kliniker Johann Lukas Schönlein, ein Sohn der Stadt Bamberg und damit gebürtiger Franke, kann aber auch gewissermaßen als ,,Genius loci” gelten, so dass es nicht von ungefähr erscheint, wenn die Erstverleihung der Schönlein-Plakette gerade im fränkischen Erlangen erfolgt. Es gibt aber auch einen großherzigen Sponsor im fränkischen Raum, also einen ,,Maecenas loci”, dessen materielle und ideelle Unterstützung die Schaffung und Verleihung der Plakette ermöglicht hat. Ich spreche von dem Arzneimittelwerk Dr. Pfleger. Die Stiftung der Schönlein-Plakette ist durch die Leitung der Firma erfolgt. Die Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft – ich darf dies sicherlich in ihrem Namen sagen – ist hierfür den Arzneiwerken Dr. Pfleger zu besonderem Dank verbunden.“
Das Layout der Plakette haben Prof. Dr. Wolf Meinhof und Prof. Dr. Hans Rieth entworfen.
Quelle: mykosen 24, Heft 11 (1981) 650-652
Richtlinien für die Verleihung der Plakette
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Die von der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft gestiftete Johann Lucas Schönlein-Plakette wird an natürliche Personen verliehen,
die sich um die Sache der Mykologie im Sinne der Gesellschaft (§1 Abs.2 der Satzung verdient gemacht haben. -
Über die Verleihung entscheidet im Benehmen mit dem Vorstand der Gesellschaft ein Kuratorium. Dieses besteht aus 5 Mitgliedern, aus deren Reihen der Vorsitzende gewählt wird. Scheidet ein Mitglied aus dem Kuratorium aus, so erfolgt eine Nachwahl durch den Vorstand der Gesellschaft.
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Die Überreichung der Plakette und einer Ehrenurkunde soll in der Regel anlässlich einer wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft durch den Vorsitzenden des Kuratoriums, im Falle seiner Verhinderung durch den Vorsitzenden des Vorstandes erfolgen.
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Die Kosten für die Ehrenurkunde und die Plakette trägt die Gesellschaft.
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Bei einer Änderung der Satzung soll auch die Verleihung der Plakette mit in die Satzung aufgenommen werden.
Ausgezeichnete Mitglieder und Mitgliederinnen seit 1981
1981 | Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Götz
1983 | Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Rieth
1985 | Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Seeliger
1987 | Prof. Dr. med. Gerd Polemann
1989 | Prof. Dr.med. Otto Male, Wien
1990 | Prof. Dr. med. Wolf Meinhof
1991 | Prof. Dr. med. Luise Krempl-Lamprecht
1992 | Akad. Dir. Dr. Detlef Hantschke
1993 | Prof. Dr. Ursula Kaben
1994 | Prof. Dr. rer. nat. Johannes Müller
1996 | Prof. Dr. Helge Hauck
1997 | Prof. Dr. Siegfried Nolting
1998 | Prof. Dr. Renate Blaschke-Hellmessen
2005 | Prof. Dr. Dr. Friedrich Staib
2007 | Prof. Dr. Werner Mendling
2008 | Prof. Dr. med. vet. Peter Kielstein
2009 | Prof Dr. rer. nat. Hannelore Bernhardt
2010 | Prof. Dr. med. Wolfgang Fegeler
2011 | Prof. Dr. med. Claus Seebacher
2013 | Dr. med. Peter Kujath, in München Laudatio
2015 | Dr. Kathrin Tintelnot, in Jena
2016 | Prof. Dr. med. Gabriele Ginter-Hanselmayer, in Essen Laudatio
2019 | Professor Dr. med. Jörg Ritter † (posthum) Laudatio
2021 | Frau PD Dr. rer. nat. et med. Uta-Christina Hipler, Jena Laudatio
2022 | Professor Dr. med. Oliver Cornely, Laudatio
2023 | Prof. Pietro Nenoff, Mölbis, Laudatio
2024 | Dr. rer.nat. Yvonne Gräser